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„Der Mensch strebt nach Ordnung, die Natur ist in Ordnung“ – das sagt Johannes Mayer, Bio-Landwirt aus Berghülen. Er hat sich, wie schon zuvor sein Vater, der regenerativen Landwirtschaft verschrieben.

Seit vier Jahren fördert er den Humus-Aufbau auf seinen Flächen – und von nun auch im Rahmen einer Kooperation mit der Sparkasse Ulm. Der Erfolg des Humusaufbaus wird vom Ravensburger Unternehmen CarboCert kontrolliert und zertifiziert. Dr. Stefan Bill, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Ulm, freut sich über die Zusammenarbeit: „Wir sind froh, die CO2-Emissionen, die wir im eigenen Geschäftsbetrieb 2021 nicht vermeiden konnten, hier vor Ort – in unserer Region – kompensieren zu können.“ Zudem veranstaltete die Sparkasse Ulm zusammen mit Johannes Mayer zwei Seminare für Landwirte aus der Region, die sich für regenerative Landwirtschaft und Humus-Aufbau im Speziellen interessieren.

Humusaufbau Von links: Johannes Mayer und Dr. Stefan Bill

 

Humus-Aufbau

Humus, die oberste, organische Bodenschicht, ist fruchtbarer Boden und ein knappes und kostbares Gut. Abgestorbene Organismen werden hier vom Boden aufgenommen, indem sie von Pflanzen, Pilzen, Mikroorganismen zersetzt werden. Damit werden die Nährstoffe wieder dem Boden zur Verfügung gestellt, sodass neues Leben entstehen kann. Wenn Humus entsteht, steigt die Resistenz von Pflanzen gegen Schädlinge ebenso wie der langfristige Ertrag. Lockerer, durchwurzelter Boden ist gut durchlüftet, bietet Lebensraum für große und Mikroorganismen, kann Wasser aufnehmen und speichern, lässt Pflanzen gut wachsen und ist vor Erosion geschützt. Im und über dem Boden entwickeln sich Mikroorganismen und Pilze und damit profitieren Pflanzen, Tiere und somit auch der Mensch.

 

Zertifikatsübergabe Sparkasse Ulm

Von links: Johannes Mayer, Dr. Stefan Bill und Wolfgang Abler (Geschäftsführer von CarboCert)

 

Johannes Mayer 

Johannes Mayer hat 2012 den Biohof seines Vaters übernommen. Seit 2018 betreibt er aktiv Humusaufbau. Dazu gehören viele Maßnahmen. Hier nur ein Beispiel: Seine Felder haben neben dem Getreide auch eine Untersaat, die nicht mitgeerntet und damit noch lange dem Boden Schutz bietet. Zum Beispiel vor der Sonne. Oder wie 2021, als bei einem Starkregen in 20 Minuten 60 Liter pro Quadratmeter fielen und das Feld des Nachbarn weit unter Wasser stand und das eigene Feld den Regen bestens aufnahm. 

Es gehört viel Wissen dazu und viel Engagement. Johannes Mayer probiert vieles aus und weiß inzwischen viel. „Aber“, sagt er, „man lernt täglich dazu, wenn man sich mit lebendiger Materie beschäftigt. Der Boden erzählt uns eigentlich alles. Wir müssen seine Sprache lernen“.

 

CarboCert

Vor vier Jahren kam Johannes Mayer in Kontakt mit CarboCert, die in Ravensburg ansässig sind. Diese haben sich darauf spezialisiert, die Tonnen CO2, die in jedem zusätzlich aufgebauten Hektar Humus gebunden werden, entsprechend dem Pariser Klimaabkommen von 2015 in Emissions-Zertifikate umzuwandeln. Das heißt: Bodenproben entnehmen, Analysen durchführen und bei Erfolg die validierten CO2-Zertifikate interessierten Unternehmen, wie zum Beispiel der Sparkasse Ulm, anzubieten. Inzwischen arbeiten sie mit rund 400 Landwirten und Landwirtinnen von der Schweiz bis an die Ostsee zusammen. 

 

 

(Quelle: Pressemitteilung Sparkasse Ulm)